Seminare zum CV-Prinzip 'religio'
Beten ist zwecklos
Tagesseminar über Sinn und Unsinn des Gebets
Auf den ersten Blick scheint wohl kaum eine andere Form der christlichen Glaubenspraxis so zentral wie das Gebet. Ob gemeinschaftlich, persönlich, liturgisch, gesungen, gesprochen oder still, als Bitte, Dank oder Klage formuliert, christlicher Glaube und katholische Kirche sind ohne die Ausrichtung auf Gott im Gebet nicht denkbar. Die verschiedensten spirituellen Traditionen geben darüber beredten Aufschluss.
Aber zunehmend wird auch deutlich, dass immer weniger Menschen dem Gebet im christlichen Sinn tatsächlich eine Bedeutung für ihr tägliches Leben zusprechen. Neben dem Boom fernöstlicher Spiritualität, Yoga-Kursen und Achtsamkeitstechniken ist in unserer, zunehmend säkularer werdenden Gesellschaft immer öfter eine diffuse Spiritualität anzutreffen, die sich nur noch wenig in konkreten Praxisformen äußert.
Und selbst dort, wo Menschen noch versuchen, Gott im Gebet zu begegnen, müssen sie nicht selten dessen Schweigen ertragen. Erfüllte Gebetsanliegen, Gottes Stimme aus dem Off oder gar Wunder – davon berichten, weiß Gott, nur die wenigsten. Gott sei doch kein Automat, der uns auf Kommando jeden Wunsch von den Lippen abliest und die Naturgesetze für dessen Erfüllung durchbricht, heißt es dann oft. Doch wenn Gebet das alles nicht ist, wozu dann Zeit mit Selbstgesprächen verschwenden? Was sind Sinn und Wesen des Gebets, welche Bedeutung kann es in unserem Alltag noch spielen?
Referent
Prof. Dr. Peter Schallenberg (Cp) · E-Mail
Theologische Fakultät der Universität Paderborn, Lehrstuhl für Moraltheologie